Montag, 20. Oktober 2014

Moore

Moore sind Rückzugsgebiete für seltene Tiere und Pflanzen und sorgen gleichzeitig als natürliche Speicher für einen intakten Wasserhaushalt. Bäume ziehen zu viel Wasser wodurch Moorflächen trocken gelegt werden können. Ein intaktes Moor benötigt vor allem viel Sonne. Drei schützenswerte Pflanzenarten sind es in erster Linie, die auf das feuchte Umfeld eines Moores angewiesen sind. Da ist zum einen die Leitpflanze schlechthin, das Torfmoos, das aufgrund seines Aufbaus in der Lage ist, innerhalb seiner Zellen und zwischen den Zweigen und Blättern wie ein Schwamm große Mengen Wasser zu speichern. Torfmoose wachsen in dichten Polstern und können riesige Flächen bedecken. Jedes Jahr wachsen die Pflanzen weiter in die Höhe, verzweigen sich, während sie nach unten durch zunehmenden Lichtmangel absterben und langsam vertorfen. Der eigentliche Torf wird also hauptsächlich von den Torfmoosen gebildet.
Bestens angepasst an die nährstoffarme Umgebung eines Moores ist auch der Rundblättrige Sonnentau. Die fleischfressende Pflanze fängt sich mit Hilfe der klebrigen Drüsenhaare Insekten, die sie verdaut, um sich so die zum Wachsen notwendigen Nährstoffe zu beschaffen. Schließlich gehört das Wollgras zu den typischen Moorpflanzen. In großen dichten Pölstern ist es anzutreffen. Es trägt im Sommer einen weißen, wolligen Schopf.
Zu den Tieren im Moor gehören der Moorfrosch und verschiedene Libellenarten, die im feuchten Umfeld optimale Lebensbedingungen antreffen. Auch der seltene Schwarzstorch, der im Gegensatz zu seinem weiß gefiederten Kollegen auf Bäumen nistet, profitiert vom Moor: Die dort lebenden Frösche stellen eine wichtige Nahrungsquelle für ihn dar.
Viele Moore wurden in der Vergangenheit durch menschliche Eingriffe, wie Torfstich oder Entwässerung, verändert. Heute werden diese Flächen teilweise wieder renaturiert.

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