Montag, 19. Januar 2015

Kamelie [Camellia]

Wer mit prachtvollen Blüten der Kamelie belohnt werden möchte, muss diese anspruchsvolle Pflanze richtig behandeln.
Die Kamelie stammt aus Ost- und Südostasien bis zu den Philippinen und gehört zu den Teegewächsen [Theaceae]. Die getrockneten und verarbeiteten Blätter der Camellia sinensis, aus Südchina stammend, liefern Schwarzen und Grünen Tee. Aus den Samen der Camellia oleifera wird ein Öl gepresst, dass zum Kochen und in der Kosmetik verwendet wird. 
Kamelien sind immergrüne Bäume und Sträucher. In ihrer Heimat wächst der Winterblüher in Wäldern mit hoher Luftfeuchtigkeit. Für den Zimmergärtner bedeutet dies besondere Bedingungen zu schaffen. Zur erfolgreichen Pflege der Kamelie sind deshalb hohe Wintertemperaturen nachteilig. Die Pflanze benötigt den Rhythmus der Jahreszeiten. Der ideale Standort ist also ein kühler, mäßig geheizter Raum bei 6 bis 8°C (keinesfalls höher als 10°C) und hell. Selbst während der Blüte in der kalten Jahreszeit vertragen sie direktes Sonnenlicht schlecht. Hier bietet sich, wie für viele Zimmerpflanzen ein Wintergarten, ein Treppenhaus oder ein kühles Schlafzimmer an, wobei die Luftfeuchtigkeit ausreichend sein muss, da sonst die Blütenbildung ins Stocken kommt.
Kamelien sind frostempfindlich. Der Boden soll durchlässig, leicht sauer und mit organischem Material angereichert sein (Rhododendrenerde). Das Gießwasser muss kalkarm sein. Das erreicht man indem man Regenwasser verwendet. Alternativ ist es möglich ein Säckchen mit Torf in das Wasser zu hängen oder einen Spritzer Essig oder Zitronensäure dazu zu geben. Wenn die Luft mittels Sprühflasche befeuchtet wird, ist ebenfalls auf kalkarmes Wasser zu achten. 
Nach der Blüte tritt im Frühjahr der Neuaustrieb ein. Jetzt kann man auch, so man es will, bis in das alte Holz zurückschneiden. Kamelien können regelmäßig aber sparsam - mit Rhododendrendünger - gedüngt werden.
Im Sommer steht die Kamelie am besten an einem luftfeuchten, leicht schattigen Platz im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon. Die Pflanzen leiden schnell an Wurzelfäule, weshalb ein guter Wasserabzug vorhanden sein von Vorteil ist. Von April bis August ist die Hauptwachstumszeit. Auch jetzt wird die Pflanze wie im Winter öfters besprüht. Umgetopft wird am besten im Juni/Juli alle 2 bis 3 Jahre, ältere Pflanzen seltener, wobei der neue Topf nur wenig größer sein soll als der alte. Von Juli bis August wird, um die Blütenbildung zu fördern, für 5 bis 6 Wochen das Wasser reduziert. Der Wurzelballen darf aber auf keinen Fall austrocknen. Erst im Herbst, vor dem Frost, müssen die Kamelien wieder ins Haus.

Wenn die Blätter gelbe Flecken bekommen deutet dies auf Eisenmangel, der durch einen falschen pH-Wert des Bodens entstanden ist, hin. Schnelle Hilfe kann durch einen, über die Blätter wirkender, Eisendünger erzielt werden, langfristig ist bei dieser Mangelerscheinung das Umtopfen unbedingt notwendig.
Ursache für das häufige Abfallen der Knospen ist zu hohe Temperatur, Lufttrockenheit und plötzlicher Standortwechsel (auch das Drehen der Pflanze). 
Bei nicht optimalen Umweltbedingungen Treten an der Kamelie Blattläuse, Thripse und Pilze (Braunfleckenkrankheit der Blätter) auf.
Die Vermehrung erfolgt von Januar bis August durch ausgereifte Kopfstecklinge mit drei Blättern in einem Torf-Sand-Gemisch unter Glas- oder Folienschutz. Wichtig ist eine Bodentemperatur von 20 bis 22 °C sowie gleichmäßig hohe Luft- und Bodenfeuchtigkeit. Die Wurzelbildung beginnt nach ca. 8 Wochen. Die Jungpflanzen werden mehrmals zurückgeschnitten und erreichen im dritten Jahr die Blühfähigkeit.

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