Donnerstag, 16. Oktober 2014

Pilze helfen den Pflanzen

Es ist bekannt, dass zum Beispiel Orchideen, aber auch viele Gartenpflanzen eine Lebensgemeinschaft im Wurzelbereich mit Pilzen bilden. Diese Wechselbeziehung macht man sich im Garten zu Nutze. Sie wird als Mykorrhiza bezeichnet (griech. "mykes'' = Pilz, "rhiza'' = Wurzel). Eine Störung dieser Gemeinschaft führt zu Wachstumsstockungen, kann aber auch zum Absterben der Pflanzen führen.
Unzählige Pilze durchziehen mit ihren Hyphen oder Pilzfäden den ganzen Boden und bilden ein verzweigtes Myzel, das in einem Gramm Boden 100 Meter Länge erreichen kann. Die Zahl der Pilzkeime in der gleichen Bodenmenge schwankt zwischen 20000 und einer Million. Interessant für das Wachstum höherer Pflanzen sind solche Pilze, die eine positive Lebensgemeinschaft mit den Wurzeln höherer Pflanzen eingehen. Mehr als 90 Prozent aller höheren Pflanzen gehen solche Symbiosen ein.
Diese Mykorrhiza-Pilze verbinden sich mit den Feinwurzeln höherer Pflanzen und übernehmen sogar vielfach in einer späteren Phase der Wurzelentwicklung die Funktion der Feinwurzeln, beziehungsweise deren Wurzelhaare. Dadurch entsteht eine gegenseitige Abhängigkeit von Pflanze und Pilz, denn die Pflanzen liefern den Pilzen die lebensnotwendigen Kohlenhydrate, vor allem Zucker und Wuchsstoffe zur Fruchtkörperbildung, die Pilze hingegen sichern der Pflanze die Wasserzufuhr und die Nährstoffversorgung. Auch stimulieren sie Stoffwechselvorgänge und fördern das Wachstum der Pflanzen. Außerdem können sie die Anfälligkeit der Pflanzen gegenüber krankheitserregenden Wurzelpilzen stark reduzieren.
In der Forschung wurden wurzel- und pflanzenfördernde Mykorrhiza-Pilze gezüchtet, die in verschiedenen Bereichen des Gartenbaus eingesetzt werden. Erfolge wurden bei Bäumen und Sträuchern, Rasenflächen, aber auch bei vielen Zierpflanzen erreicht. So hat die Forschung festgestellt, dass sich mykorrhizierte Pflanzen bei Trockenstress durch eine effektivere Ausnutzung des Bodenwassers auszeichnen. Dadurch setzen Welkeerscheinungen deutlich später ein. Die Pflanzen können leichter Nährstoffe wie Phosphorsäure aufnehmen und dadurch ihre eigene Nährstoffversorgung verbessern. Selbst die Blütenbildung wird gefördert, da diese Pilze einen positiven Einfluss auf die Entwicklung ausüben.
Solche Mykorrhiza-Pilze gibt es in Kleinpackungen für den Gartenbesitzer und Blumenfreund. Beim Pflanzen von Gehölzen im Garten findet "Vitalin-Anwuchsstimulanz'' Verwendung. Es wird einfach an die Wurzeln gestreut und sorgt für einen sicheren und schnellen Anwuchs der Sträucher und Bäume. Diese Gehölze sind gegen Krankheiten im Wurzelbereich widerstandsfähiger. Gerade bei schlechten Böden mit niedrigem Humusgehalt soll dieses Präparat eine echte Starthilfe sein.
Für Gemüse, aber auch Obstgehölze und Beerensträucher ist das Präparat "Vitalin-Ertragsstimulanz'' gedacht. Dieses Mittel enthält Hochleistungsstämme von Mykorrhizen, die ebenfalls für eine bessere Bewurzelung sowie verbesserte Wasser- und Nährstoffaufnahme sorgen. Auch in diesem Bereich werden die Pflanzen widerstandsfähig gegen Hitze, Frost und Trockenheit und liefern insgesamt einen besseren und höheren Ertrag.
Für alle Zierpflanzen gibt es die "Vitalin-Blütenstimulanz''. Dieses Präparat fördert die Knospenbildung der Pflanzen und die Intensität und Dauer der Blüten. Die Anwendung dieser Präparate soll am besten so früh wie möglich einsetzen.
Um auch strapazierte Rasenflächen neu zu beleben und die Wurzelaktivität anzuregen, wurde das Präparat "Vitalin-Rasenstimulanz'' in den Handel gebracht. Dieses Mittel enthält Mikroorganismen, welche die Gräserbewurzelung fördern und den Rasen gesünder und widerstandsfähiger machen sollen.
 
Nicht nur mit diesen Mykorrhiza-Pilzen wurden in den letzten Jahren positive Ergebnisse erzielt. So wurden auch Bakterienstämme entwickelt, die sich auf das Wurzelwachstum im Boden positiv auswirken. Der "Pikalin Pflanzen-Aktivator'' soll für alle Zierpflanzen sowie für den Kleingartenbereich sein. Dieses Präparat enthält leistungsfähige Mikroorganismen für den Wurzelbereich und kann mit den Mykorrhiza-Produkten kombiniert werden. Dadurch werden vor allen Dingen empfindliche Pflanzen im Zimmer oder im Balkonkasten positiv stimuliert und zu einem optimalen Wachstum und zu üppiger Blüte angeregt. Dieses Präparat wird bei Bedarf in Wasser aufgelöst und mit der Gießkanne ausgebracht. Ich glaube einen Versuch mit dem einen oder anderen dieser Präparate werde ich auf jeden Fall starten. Kleinpackungen sind im Fachhandel erhältlich.

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